Publisher's Synopsis
Der Erste Weltkrieg war der erste militarische Konflikt, in dem die Geisteswissenschaften Aufgaben der Propaganda ubernahmen. Im Herbst 1914, nach den Zerstorungen in Reims und Leuven, starteten die Mittelmachte mit dem "Kunstschutz" eine Kampagne, die den Vorwurf "deutscher Barbarei" in der Kriegsfuhrung widerlegen sollte. Die Aktivitaten des "Kunstschutzes" umfassten alle Kriegsschauplatze, die bisherige Forschung blieb jedoch auf Belgien und Frankreich konzentriert. Dieser Band behandelt den Themenkomplex erstmals in vergleichender Perspektive und legt dabei den Schwerpunkt auf die Regionen des ostlichen und sudostlichen Europa. Die Beitrage untersuchen, welche Interessen die deutschen und osterreichischen Wissenschaftler - u. a. Kunsthistoriker, Archaologen, Ethnologen - in den jeweiligen Besatzungsgebieten leiteten, welche Schutz- und Wiederaufbaumassnahmen sie tatsachlich initiierten, ob und in welcher Form es zu Interferenzen mit Fachkollegen vor Ort kam.