Publisher's Synopsis
Rabe in der ihm eigenen, anspruchsvollen, stark verknappten Sprache. Auf den Spuren großer Poeten wie Marina Zwetajewa und Durs Grünbein. Und Ossip Mandelstams, der vor siebzig Jahren "Die Reise nach Armenien" schrieb. Jener konzentrierte sich noch auf Naturschönheit und die Kulturdenkmäler der ältesten christlichen Nation. Rabe hingegen lässt in schwärmerische Passagen über Landschaften und Klöster immer wieder den harten, mitunter bizarren Alltag der Bewohner einbrechen. Er lässt sie in bravourös verkürzten Dialogen selbst zu Wort kommen und verschafft dem Leser so ungewöhnliche und immer wieder sehr witzige Einblicke. Unter deutlichen Hinweisen auf die Altlasten der Sowjetunion hat er einen formbewussten Text geschaffen, der seinen Sog vor allem aus Andeutungen und Weglassungen bezieht. Selten ist so elegant über Wodka und Prostitution hinweg geschrieben worden. Das Buch macht neugierig auf das fremde Land im Kaukasus und gibt nebenbei überraschend fundiert Auskunft über seine hierzulande unbekannten Komponisten und Regisseure. Ronald Galenza Redaktion Radio Fritz