Publisher's Synopsis
Dinge in Texten haben massgeblich an der Konstruktion imaginarer Welten teil. Sie kommen zu allen Zeiten und in allen literarischen Gattungen vor, in der Heldenepik ebenso wie in Aphorismen, im Mittelalter wie in der Moderne. Dinge treiben Handlungen voran, storen, wenn sie nicht funktionieren, und sie schaffen und zerstoren Ordnungen - auch solche der Worte. Im Gegensatz zur Ethnologie oder Museologie hat es die Literaturwissenschaft stets mit Zeichen zu tun - es stellt sich also die Frage, wie das Verhaltnis von res und verba analysiert und beschrieben werden kann. Der vorliegende Band versammelt Beitrage, die sich, angefangen bei der antiken Rhetorik uber mittelalterliche Literatur bis hin zum 20. Jahrhundert, mit Dingen in und neben Texten beschaftigen. Darin findet sich so Unterschiedliches wie Steine, Treppen, Schwerter, ein Schweisstuch oder eine aus dem Rhein gefischte Skulptur. Wie diese Gegenstande in und im Umfeld der Literatur zum Sprechen gebracht werden und welche methodischen Zugange sich eignen - etwa Bruno Latours Akteur-Netzwerk-Theorie (ANT) oder die Thing Theory (Bill Brown) -, prufen die Autorinnen und Autoren an ihrem jeweiligen Material.