Publisher's Synopsis
Studienarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Politik - Politische Systeme - Allgemeines und Vergleiche, Note: 1,3, Universitat Mannheim, 31 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Aus demokratietheoretischer Perspektive ist das Parlament als Volksvertretung die zentrale Institution in den politischen Systemen der Demokratien Westeuropas. In der Realitat aber laufen die Regierungen den Volksversammlungen den Rang ab, denn in parlamentarischen Systemen stutzen sich die Regierungen auf eine Parlamentsmehrheit und konnen deshalb fest mit deren Unterstutzung rechnen. Auf diese Uberlegung begrundet, besagt die These dieser Arbeit, dass Parlamente keine Primarziele fur das Lobbying von Interessengruppen darstellen. Diese Funktion ubernehmen die Regierungen. Fur die Einflussnahme der Interessengruppen auf die Politik sind Parlamente aber dennoch von Bedeutung, weil sie erstens innerhalb des politischen Systems immer noch eine besondere Stellung einnehmen, und zweitens, weil sie fur Interessengruppen entweder eine Channel-Funktion einnehmen oder weil sie fur Gruppen, die keinen Zugang zum politischen System haben, als target dienen konnen. Dies gilt, trotz grosser Unterschiede in der Gesamtstruktur der beiden Systeme, sowohl fur die Staaten mit korporatistischer (Deutschland, Osterreich), als auch fur den Staat mit pluralistischer (Grossbritannien) Interessenvermittlung. Die Arbeit fragt danach, wie sich die untersuchten Staaten im Hinblick auf die Beziehung zwischen Interessengruppen und Parlament bzw. Regierung unter Berucksichtigung der verschiedenen Systeme Korporatismus und Pluralismus unterscheiden. Zur Verifizierung oder Falsifizierung der These werden drei auf teilweise unterschiedlichen Systemen beruhende Fallbeispiele untersucht, die bestenfalls, trotz zum Teil vollig verschiedener Ausgangssituationen, im Bezug auf die Rangfolge der Lobby-Adressaten Parlament und Regierung, dieselben Ergebnisse liefer