Publisher's Synopsis
In einem grundlegenden Aufsatz, der hier in deutscher Ubersetzung zusammen mit dem englischen Original abgedruckt wird, vertreten Clark und Lee die These, dass die Marktwirtschaft haufig zu Unrecht auf moralische Vorbehalte stosst. Sie identifizieren eine Verzerrung ethischer Diskurse: Man werde einer Marktwirtschaft nicht gerecht, wenn man an sie nur den Beurteilungsmassstab der Helfermoral anlegt, die unser tagliches Zusammenleben in kleinen Gruppen bestimmt und grossen Wert auf wohlwollende Handlungsmotive legt. Clark und Lee machen geltend, dass man Moral nicht einfach mit Helfermoral gleichsetzen durfe. Sonst mache man sich blind dafur, dass es eine eigenstandige Marktmoral gebe. Deren Kennzeichen sehen sie darin, vertragstreu zu sein und Mitmenschen ohne Ansehen der Person nach allgemeinen Regeln gleich zu behandeln. Eine solche Marktmoral mache Systemleistungen moglich, die wirtschaftlichen Wohlstand erzeugen und zudem sozialen Frieden und individuelle Freiheit fordern. Clark und Lee warnen davor, dass die gesellschaftliche Bedeutung der Helfermoral uberschatzt und die der Marktmoral unterschatzt wird. Dieser Band leitet dazu an, sich mit den Thesen von Clark und Lee intensiv und kritisch auseinanderzusetzen. Methodische Handreichungen erleichtern die Textanalyse. Besonders anregend fur die Diskussion sind zehn Kurzkommentare, die den Aufsatz aus verschiedenen Blickwinkeln beleuchten. Das Diskussionsmaterial hilft, die Starken und Schwachen der vorgelegten Argumentation fundiert beurteilen zu konnen.