Publisher's Synopsis
Gegenstand dieses Buches ist die problematische Beziehung des islamischen Rechts zum modernen Volkerrecht. Dabei wird erstmals das klassische Recht in seiner eigenen Systematik dargestellt, unter Auswertung der wichtigsten arabischen Quellen dieser Zeit. Im Ergebnis zeigen sich die dogmatischen Unvereinbarkeiten der Rechtssysteme: wo im Friedensvolkerrecht 'Staatenbeziehungen' und 'Frieden' stehen, setzt der Islam 'Gemeinschaft der Glaubigen' und 'Heiligen Krieg', den gihad. Vor diesem Hintergrund wird aber auch verstandlich, wo Rechtsformen im Islam anzusetzen haben. Der Autor untersucht am Beispiel Agyptens die 'Reform' dieses an sich unveranderlichen Rechts in der Moderne. Anhand von Rechtsgutachten und zentralen Werken islamischer Rechtsgelehrter wird der islamische Weg zum Volkerrechtskonsens gezeigt. Vor dem Hintergrund dieser Renaissance fundamentalistischer Bewegungen in vielen islamischen Staaten scheint jedoch die Storung des bisherigen Konsenses im Volkerrecht durchaus moglich; der Autor wirft mit diesem Buch die Frage nach der Einbringung nichteuropaischer Rechtstraditionen in dieses europaische Volkerrecht neu auf.