Publisher's Synopsis
Max Webers Rechtssoziologie, die die Entstehungsbedingungen moderner Rechtsordnungen analysiert, ist sowohl von sozialwissenschaftlicher als auch von juristischer Seite bislang kaum beachtet worden. Dem soll mit diesem Buch entgegengewirkt werden. Neben Grundbegriffen wie Recht und Geltung erlautert es die von Weber entwickelten Typologien und skizziert unter Einbeziehung der neueren rechtshistorischen Forschung Webers These vom Prozess der rechtlichen Rationalisierung. Schwerpunkte liegen dabei auf dem angelsachsischen Recht, das Weber ein "Produkt der juristischen Praxis" nennt, und dem romischen Recht, laut ihm ein "Produkt der theoretisch-litterarischen juristischen Bildung". Als "heilige Rechte" werden exemplarisch das islamische und kanonische Recht hinsichtlich ihres jeweiligen Rationalisierungspotenzials miteinander verglichen. Ferner werden die den Rationalisierungsprozess entfaltenden Faktoren bzw. Erklarungsfiguren erortert, mit deren Hilfe Weber ermittelt, in welche Richtung sich die formalen Qualitaten einer Rechtsordnung entwickeln.