Publisher's Synopsis
Kriegstüchtig? Waren wir schon mal. Wehrpflicht? Hatten wir schon mal.
Jetzt steht das Thema wieder auf der Tagesordnung - dazu ganz neu mein unzeitgemäßer Roman.
Erich Wolf: "Sie dürfen das nicht so verbissen sehen!"
Eine sentimentalische Abrechnung mit der alten Bundeswehr.
Kriegstüchtig? "Staatsbürger in Uniform" hieß das, damals, als die Welt noch in Ordnung war, speziell die der Bundeswehr. Als regelmäßig viele Tausend junge Männer Soldat wurden, genauer: Dazu gemacht wurden. Davon handelt dieser Roman. Militaria-Romantiker, die ein kerniges Spektakel in NATO-oliv erwarten, Friedens-Aktivisten, die jeglicher Uniform mistrauen: Es ist nicht das, was Ihr erwartet. Es stirbt auch keiner. Es ist eine Geschichte, geprägt vom Eintauchen in eine besondere Welt, der Militärischen. Eine Geschichte zum Sich-wundern, zum Lachen, zum Ärgern, zum Kopfschütteln, zum Weinen, auf jeden Fall ganz nah dran: An der Bundeswehr und am Wehrpflichtigen Adrian Wolfertz. Der sich den Laden eigentlich nur einmal anschauen will... Im Herbst 1972. Im Frühjahr hat er in der Kreisstadt das Abi auf die Reihe gekriegt. Er schätzt das Dorf, wo die Familie wohnt, die Freunde und andere zweifelhafte Typen. Und die Natur: Das grüne Tal der Schalk. Aber da ist Adrian jetzt erst einmal raus. In der Kasernenwelt findet er sich schnell zurecht, ein Erbteil seiner preußischen Vorfahren? Es sind auch alle ganz nett hier, fast alle - warum macht es ihm dann so viel aus? Er hört Bob Dylan und Joan Baez, liest "Spiegel" und "Sex FRONT" und klaut Medikamente. Und kann das Denken nicht lassen. "Das tut dir nicht gut", stellt sein Stubenkamerad fest. Es ist eine bewegte Zeit: Noch tobt der Vietnam-Krieg, Napalm-Girl ist das Pressefoto des Jahres, Willy Brandt gewinnt die Bundestagswahl, Araber und Israelis stehen sich im Jom-Kippur-Krieg gegenüber, auf das Ölboykott folgt der Ölpreisschock. Der Wehrdienst ist gerade auf 15 Monate verkürzt worden - für Adrian Monate, die ihn verändern. Er lernt das Gitarrespielen, also auch. Und mit Waffen umzugehen. Und mit Menschen - das vor allem. Und mit sich selbst - irgendwie. Hinterher stellt er fest, dass er nicht mehr der selbe ist - aber auch kein anderer. Und dass er sich auf sein Glück verlassen kann. Also eigentlich. Bis Fortuna einmal kurz wegschaut. Ausgerechnet in den letzten Momenten mit dieser Frau...