Publisher's Synopsis
Gemeinsam geteilte Erwartungen sind die Grundlage sozialen Handelns. Dennoch kommt es immer wieder vor, dass die eigene Sicht der Welt von anderen nicht geteilt wird bzw. eigene Situationsdeutungen nicht anschlussfahig sind. Enttauschungen sind die Folge. Der Sammelband nimmt verschiedene Enttauschungsanlasse, mogliche Verlaufsformen sowie Programme der Enttauschungsabwicklung in verschiedenen antiken Gesellschaften in den Blick. Die diachronen Beispielstudien widmen sich politischen Enttauschungssituationen im klassischen und im hellenistischen Griechenland, in der romischen Republik und Kaiserzeit sowie der Spatantike. Hierdurch soll, neben der Behandlung eines wichtigen emotionsgeschichtlichen Phanomens an sich, auch erstmals die Leistungsfahigkeit der 'Enttauschung' als analytische Kategorie fur die Betrachtung antiker Gesellschaften erprobt werden.